Theaterprojekt: „Alle Farben des Lebens – Mut tut gut“

Im Rahmen eines Aktionstages rund um den 5. Mai, den europäischen Prozesstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, wurde von zwei Theaterpädagog*innen und acht Jugendlichen des Kolping Berufsbildungswerks Brakel ein Theaterstück entwickelt. Im Kontext des Theaterworkshops setzten sich die Jugendlichen kreativ mit den Themen Behinderung und Barrierefreiheit auseinander. Es handelte sich um ein Kooperationsprojekt Kolping Berufsbildungswerk Brakel, dem Bunten Klassenzimmer der Landesgartenschau Höxter, der Theaterwerkstatt Bethel und muvi e.V.
Zusammen erkundeten die Teilnehmenden die Welt vom gierigen und hochmütigen Fausto, der Blumen, Schafe und Bäume unterwirft und sogar das Meer mit all seinen Lebewesen bezwingen will. Sie entdeckten die Schönheit der Natur und lüften Geheimnisse verwunschener Gärten. Sie erfuhren, wie alles zu neuem Leben erwacht, wenn man sich nur liebevoll darum kümmert. Als Impulse dienten unterschiedliche Kurzgeschichten, aus denen die Teilnehmenden gemeinsam ein Theaterstück entwickelten. Das Stück war ein Appell für einen respektvollen Umgang miteinander.

Mit dem Theaterworkshop wurden die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und ihrer Bewusstseinsbildung gefördert. Ebenfalls wurden die Wahrnehmung der Jugendlichen und ihr Umgang mit Gefühlen gefördert. Sie lernten, ihre eigenen Gefühle auszusprechen und die Gefühle der anderen wahrzunehmen. Die Jugendlichen lernten spielerisch, lösungsorientiert zu handeln. Damit ist die Fähigkeit verbunden, stets die eigene Sicht infrage zu stellen und anderen das Recht auf ihre Perspektive zuzugestehen. Die Jugendlichen lernten, die positive Absicht im Handeln anderer zu erkennen.

In dem Workshop wurde ein Erfahrungsraum für die Auseinandersetzung mit folgenden wichtigen sozialen Fragen geschaffen: Was bedeuten Behinderung und Barrierefreiheit? Wie können wir unsere Zukunft barrierefrei gestalten? Dabei entwickelten die Jugendlichen auf der Ebene ihrer persönlichen Haltung ihre individuelle Beziehung zu Menschen mit Behinderungen. Bei der Premiere erschlossen sich die Jugendlichen einen öffentlichen Raum. Sie spielten ihr selbstständig entwickeltes Theaterstück auf der Bühne des Weserplatzes vor Publikum. Wie selbstverständlich benutzten die Jugendlichen bei der Aufführung Headsets. Das war sehr mutig von ihnen, mit dieser Technik so selbstverständlich und selbstbewusst auf der Bühne aufzutreten.